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01. April 2016

30 Jahr Reaktorunglück von Tschernobyl – Haben wir aus der Katastrophe gelernt?!

Bei der Pressekonferenz am 1.4.2016 stellen BZSV-Präsident NR Bgm. Erwin Preiner und BZSV-Vizepräsident Obst iR. Johann Loos gemeinsam mit D.I. Iouli Andreev, der 5 Jahre Liquidator in Tschernobyl war, diese Frage.

Preiner: Kernenergie ist nicht beherrschbar. Weltweiter Ausstieg ein Gebot der Stunde.

Ist Atomstrom noch zeitgemäß?

Preiner: AKW‘s sind keine alternative Energiequellen, die Förderungen seitens der EU zur AKW-Stromerzeugung gehören daher sofort gestoppt. Nur um des Profites Willen - für einige wenige Energiekonzerne – darf mit der Gesundheit der Menschen und der Umwelt nicht gespielt werden.
AKW–Reaktoren weltweit:            441 + 66 in Bau
Brutto-Stromerzeugung weltweit:  405.000 MW (Megawatt)
AKW-Reaktoren Europa:               172 bei 70 Standorten
Brutto-Stromerzeugung Europa:    167.000 MW = 41% der weltweiten AKW- Stromproduktion

Laut AKW-Betreiber dürfte es keine Unfälle geben, Strom aus AKW ist eine saubere Energieform! Mittlerweile wissen wir, dass Atomkraft aufgrund etlicher gravierender Unfälle und Beinahe-Unfälle nicht beherrschbar ist.

Die Forderungen des BZSV für die Zukunft, primär an EU-Kommission und EU-Parlament:
Ausstieg aus AKW-Stromerzeugung weltweit!
AKW-Strom ist keine alternative Energiequelle – vor allem die EU muss sich dazu bekennen.
Der Betreiber bzw. Betreiberstaat muss für Schäden durch AKW-Unfälle, auch in Nachbarstaaten, die Haftung übernehmen.
Einstellung der Förderung für AKW-Bau und AKW-Sanierung in der EU!
Jährliche Katastrophenübungen – auch auf internationaler Ebene!
Verpflichtende UVP-Verfahren mit Parteienstellung der Nachbarstaaten bei Reaktorerrichtung und  -sanierung!
Nachhaltiger Ausbau von alternativen Energiequellen

Loos: Der Burgenländische Zivilschutzverband setzt verschiedenste Aktivitäten, um die Menschen für den Fall eines nuklearen Zwischenfalls, d.h. eines Unfalles, bei dem radioaktive Strahlung austritt, rechtzeitig zu informieren:

Es gibt eine Strahlenschutzbroschüre, wo Grundsätzliches über Radioaktivität und Maßnahmen für richtiges Verhalten stehen.
Es gibt Vorträge in Gemeinden und Schulen, bei denen Strahlenschutz und richtiges Verhalten thematisiert wird.
Lebensmittelbevorratung – eines der wichtigsten Dinge, um radioaktive Verstrahlung möglichst unbeschadet zu überstehen. 
Im April gibt es landesweit Aktionstage, um die Bevölkerung konkret über Gefahren, die von AKW‘s ausgehen, richtiges Verhalten inkl. Bevorratung sowie Schutzmöglichkeiten zu informieren.

Andreev spricht über seine persönlichen Erfahrungen in Tschernobyl unmittelbar nach der Katastrophe. Andreev: Das Hauptproblem besteht im Verlust von sehr großen Gebieten nach einem Unfall. Das ist vor allem für kleine Länder bedrohlich. Österreich hat vor vielen Jahren eine weise Entscheidung getroffen, auf ein eigenes Atomkraftwerk zu verzichten. Es wäre aus meiner Erfahrung auch kein Problem, die technische Überwachung der Strahlungsmessung in einem engmaschigen Netz zu führen, um auf etwaige Bedrohungen rascher reagieren zu können.“

Foto v.l.: BZSV-Präsident NR Bgm. Erwin Preiner, D.I. Iouli Andreev, BZSV-Vizepräsident Obst i.R. Johann Loos




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